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06.02.2025
Wie wichtig ist die Arbeit der Seniorenvertretungen in den Kommunen
Im Rahmen des Neujahrsempfanges 2025 der Seniorenvertretung in der Stadt Lingen (Ems) referierte Frau Gabriela Cramm, Vorsitzende des Landesseniorenrat Niedersachsen e.V. zum Thema „Wie wichtig ist die Arbeit der Seniorenvertretungen in den Kommunen“. Sie führte an, dass Seniorenvertretungen grundsätzlich im Vorparlamentarischen Raum arbeiten, sie sind eine politische Organisation, die allerdings überparteilich ist. Aus der Definition, was eigentlich Politik ist, leitet sich der Anspruch ab, eine Interessenvertretung aller älteren Menschen in der Kommune zu sein. Die Altersspanne dieser Bevölkerungsgruppe umfasst 40 Jahre und umfasst die Berufstätigkeit, die Familie bis hin zur Pflegebedürftigkeit.
Die Arbeitsfelder sind u.a. Digitalisierung, Soziale Themen, Kultur und Bildung, Wohnen, Mobilität, Gesundheit und Pflege und natürlich die Öffentlichkeitsarbeit. Dies ist nur eine Auswahl an Themen, denn eigentlich gibt es kein Thema, welches nur die Seniorinnen und Senioren angeht. Jedes Thema betrifft heute alle Bevölkerungsgruppen. Es geht niemals nur ein Senior über die Straße, sondern alle. Ältere Menschen sind keine Randgruppe, sondern gehören in die Mitte der Gesellschaft.
In jedem Arbeitsfeld geht es um die Mitarbeit in den entsprechenden Ausschüssen, die Vermittlung von Bedarfen älterer Menschen an die politischen Entscheidungsträger, die Bildung von Kooperationen, die Beratung der älteren Menschen, sowie die Information der Öffentlichkeit.
Heute leben viele Familien hunderte Kilometer voneinander entfernt und ein großer Anteil der Seniorinnen und Senioren sind auf sich allein gestellt. Dieses hat zur Folge, dass das traditionelle Familiengefüge auseinanderbricht und das „Mehrgenerationsmodell“ an Bedeutung verliert. Für die Generation der älteren Alten ist Dieses schlimm, weil ihre Jugend noch vom familiären Zusammenhalt geprägt war und nun eine ganz andere Form des Generationskonfliktes entsteht. Erwartungen und Realitäten klaffen weit auseinander.
Es gilt hier andere Wege zu finden. Die politischen Erwartungen gehen dahin, dass Familie den Großteil der Pflege übernimmt, was allerdings in der Realität überhaupt nicht leistbar ist.
So gilt es andere „Familienformen“ zu finden. Nicht neu, aber der aktuellen sich zuspitzenden Situation im Bereich Pflege, taucht immer wieder der Begriff „Caring Communities“ – sorgende Gemeinschaften – auf. Die Wahlfamilie im weitesten Sinn kann hier ein Weg sein.
Damit sind Wohnquartiere, Wohnformen neu zu denken. Die Ausgestaltung der Nachbarschaftshilfe, der haushaltsnahen Dienstleistungen, mobile Unterstützungen und die persönliche Ansprache und vieles mehr können im Kanon hier die Möglichkeit schaffen, den Verbleib in den eigenen vier Wänden zu verlängern.
Sicher könnte an dieser Stelle noch viel mehr angeführt werden.
Ich hoffe, Ihnen eine Reihe von Gründen genannt zu haben, direkt oder indirekt, warum Ihre Arbeit so wichtig ist und immer mehr an Bedeutung gewinnen wird.
Sie sind, entschuldigen Sie den Ausdruck, der Kitt in unserer Gesellschaft, Sie sind die Brückenbauer, Sie sind das Sprachrohr einer ganzen Generation.
„Seien Sie laut, seien Sie beständig, seien Sie innovativ bei allem, was Sie tun. Und tun Sie es weiter!“ forderte Frau Gabriela Cramm die Anwesenden auf.
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